Ich bin nicht der Typ, der in schwierigen Zeiten herum jammert. Dennoch macht es mir deutlich mehr Freude, wenn ich für meine Kundinnen ein schönes Schmuckstück anfertigen darf, als wenn ich einfach die tote Zeit mit Anfertigungen fürs Lager oder mit interner «Büez» überbrücke. Während dem jüngsten Lockdown erreichte mich eine Mail aus Zürich. Den Zeilen der Kundin entnahm ich, dass ihr meine Arbeiten (die ich hier auf meiner Website jeweils zeige) sehr gefallen und sie mit einem bereits vorhandenen Boulder-Opal einen schönen Anhänger anfertigen lassen möchte.
Ein Besuch bei mir im Geschäft war bekanntlich nicht möglich, so kommunizierten wir ausführlich per Mail. Sie offenbarte mir ihre Vorstellungen, ich wiederum antwortete mit konkreten Vorschlägen… und währenddessen sandte sie mir den wunderbar schimmernden Opal per Post zu. Dann begann ich in meinem Atelier mit der Arbeit. Ich fertigte eine Fassung aus 750er Weissgold, in welcher der opalisierende Edelstein seine Farbenpracht in seiner ganzen Schönheit präsentieren kann.
Für mich war dieser Auftrag eine willkommene Abwechslung während des sechswöchigen Lockdowns… eine Art Lichtblick am Horizont.
Was ist ein Boulder-Opal?
Früher waren diese Edelsteine unter der Bezeichnung «Boulder-Matrix-Opal» bekannt und fallen durch ihr markantes (opaleszierende) Farbenspiel auf. Oft wird «Boulder» als Herkunftsangabe verstanden, denn in der Regel stammen diese besonderen Opale aus Australien. Es gibt aber auch welche aus anderen Ländern. «Boulder» bezeichnet darum nicht die Herkunft, sondern die Entstehung, bzw. das Vorkommen des Minerals, typischerweise in grossen Gesteinen und Felsbrocken (engl. «Boulder»). In der Regel belässt man bei solchen Opalen eine Schicht des Muttergesteins (Matrix) auf der Rückseite, was die Farbintensität unterstützt und dem Stein zusätzliche Stabilität verleiht.