Wenn Sie sich auf meiner Homepage umsehen, lassen Sie vielleicht Ihrer Fantasie freien Lauf. Sie werden angeregt eigene Ideen zu schmieden, und irgendwann möchten Sie Ihre Idee gar verwirklichen. Das ist der Moment, wo Sie zu Stift und Papier greifen und beginnen Ihre Vorstellungen zu skizzieren…
Nicht selten erhalte ich E-Mails mit einer Anfrage:
Liebe Frau Angehrn
Ihre Website hat mich inspiriert und ich hoffe, Sie können unsere Trau(m)ringe anfertigen. Ich habe eine Skizze angefertigt und dieser Mail angehängt. Können Sie mir sagen, was solche Eheringe kosten werden? Beim Damenring möchte ich zudem einen Diamanten integriert.
Ich freue mich auf Ihr Angebot und sende freundliche Grüsse
Nora M………
Gerne möchte ich eine solche Anfrage sofort und genau beantworten. Doch das ist meist nicht möglich… weil mir wichtige Angaben fehlen und kleinste Unterschiede grosse Abweichungen verursachen können. Dieser Beitrag soll Ihnen aufzeigen, vor welchem Problem ich in einem solchen Fall stehe:
Wahl des Materials
Es spielt eine entscheidende Rolle, ob die Trauringe aus Silber, Palladium, Weissgold, Gelbgold, Rotgold oder Platin gefertigt werden. Auch haben die Wahl der Oberflächenstruktur und eventuellen Veredelung durch Rhodinierung einen beachtlichen Einfluss auf den Preis.
Abmessungen und Gewicht
Aufgrund der Skizze kann ich ungefähre Grössenverhältnisse erkennen. Doch wie breit und dick der einzelne Ring sein soll und damit auch sein endgültiges Gewicht, lässt sich daraus nicht wirklich ermitteln. Für mich ist es keine Überraschung, doch für den Laien hingegen sehr oft: Ein Unterschied in der Breite oder Dicke um einen «kleinen» Millimeter kann je nach Material schnell mal einen Preisunterschied von 500 bis 1000 Franken und mehr ausmachen. Hinzu kommt, dass bei Trauringen der Bräutigam meist einen grösseren Durchmesser als die Braut trägt… Sie ahnen es bereits, mit entsprechender Kostenfolge.
Ein Diamant für die Dame
Der Herrenring benötigt mehr Material und hat daher auch einen höheren Grundpreis. Doch das machen die Ausführungen für die Braut sehr häufig mit zusätzlich eingefassten Diamanten wieder wett.
Der Begriff «Diamant» lässt enorm viel Interpretationsspielraum. Er fasst sämtliche Formen von Schliffen und Qualitäten zusammen. «Diamant» bezeichnet nämlich nur das Material aus reinem Kohlenstoff, nicht jedoch Grösse, Aussehen und Wirkung. So haben Sie die Möglichkeit sich zwischen einem Brillanten oder unzähligen Fancy Diamonds zu entscheiden, die Auswahl an Grösse (Gewicht in ct), Farben und Reinheit ist unvorstellbar gross.
Angebot per E-Mail?
Kurz zusammengefasst: Aufgrund obiger Anfrage kann ich beim besten Willen keine seriöse Offerte erstellen. Es fehlen mir einfach zuviele Informationen. In diesem nun doch schon etwas länger gewordenen Artikel versuche ich diese Grundproblematik darzustellen. Sie ahnen es bestimmt, es ist nahezu unmöglich, all diese möglichen Varianten und offenen Fragen in einer E-Mail vernünftig zu klären. Das ist auch der Grund, warum ich in solchen Situationen gerne die Anfragesteller zu mir in mein Ladenatelier bitte.
Im persönlichen Gespräch kann ich dann die zahlreichen Varianten aufzeigen, Vor- und Nachteile verschiedener Materialien und Fertigungsmethoden erklären und auch konkrete Beispiele präsentieren. Und schrittweise nähern wir uns dann dem von ihnen gesetzten Kostenrahmen.
Überlegen Sie sich Ihr persönliches Budget
Nehmen wir obiges Beispiel: In Sterlingsilber gefertigt mit relativ wenig Material (bombiert ausgehölt), lässt sich ein solcher, optisch durchaus wuchtiger Ring, für etwa 600 Franken realisieren. Wird er hingegen in massivem 750er-Weissgold oder Gelbgold hergestellt (ohne Aushöhlung), dann müssten Sie wahrscheinlich – je nach Breite und Dicke – mit einem Preis von 4000 bis 6000 Franken rechnen. Entscheiden Sie sich gar für Platin – das deutlich schwerere Edelmetall – und zusätzlich einige schöne grosse Brillanten, dann durchstossen Sie durchaus auch mal die 10’000 Franken-Grenze.
Ich empfehle Ihnen daher eher, sich selbst ein realistisches Kostendach zu setzen. Überlegen Sie sich, was Sie bereit sind, für Ihr Traumschmuckstück maximal auszugeben.
Im persönlichen Beratungsgespräch evaluiere ich mit Ihnen die Möglichkeiten und kann Ihnen dann am Schluss bestimmt ein auf Sie zugeschnittenes, passendes Angebot unterbreiten. Und trotz aller Individualität werden Sie ein Preis-/Leistungsverhältnis vorfinden, welches sich vor industriell gefertigten Schmuckstücken nicht zu verstecken braucht, meist gar deutlich besser ist.