Normalerweise sehen meine Kunden die fertigen Schmuckstücke. Fertig geschmiedet, poliert, rhodiniert – eben so wie man ein schönes handgefertigtes Schmuckstück erwartet. Doch am Anfang ist das Rohmaterial weit vom Endresultat entfernt.
Diese zwei Stücke «Metall» sehen für Sie bestimmt gleich und unscheinbar aus. Doch bereits der reine Materialwert beträgt über 2’500 Franken: Aus diesen gewalzten Vierkantprofilen aus 750er Weissgold und 950er Palladium entstehen in meinem Atelier die verschiedensten Schmuckstücke: Vom Anhänger bis hin zum unvergänglichen Ehering.
Ein Schmuckstück wird geschmiedet
Diese Materialien sind hart und erfordern deswegen entsprechende Verarbeitungsmethoden. So greife ich im Goldschmiedehandwerk gerne mal zu einem schweren Fäustling (das ist ein rund 500g schwerer Hammer) und nutze die physikalischen Eigenheiten der Edelmetalle aus, um es zu schmieden. (Der dem Goldschmiedehandwerk namensgebende Begriff «Schmieden» bedeutet das spanlose Verformen durch Kräfteeinwirkung von Werkzeugen.)
Mit einer Flamme kann ich das Metallgefüge zum Glühen bringen und damit die Elastizität und Verformbarkeit beeinflussen. Je nach Anforderung nutze ich nebst dem Hammer weitere Verformungstechniken wie zum Beispiel das Walzen, Ziehen oder Biegen.
Zeig mir Deine Hände, und ich sage Dir, was tu tust!
Vielleicht staunen Sie, denn auf den ersten Blick denkt man nicht an eine Werkstatt, wenn man ins Schaufenster eines Goldschmiedes schaut. Vielmehr ist man fasziniert ob den vielen filigranen Schmuckstücken und glänzenden Metallen und Edelsteinen. Aber wenn Sie die Hände eines Goldschmiedes mit all ihren Spuren wie Schwielen, Hornhaut, Risse und den ausgeprägten Fingermuskeln betrachten, bemerken Sie schnell, wie starks diese gefordert werden.
Die Faszination meines Berufes
Für mich ist dieses wunderbare Handwerk eine wahre Freude und Leidenschaft. Und vielleicht denken Sie beim nächsten Blick durch ein Schaufenster mit den vielen verzaubernden Schmuckstücken an diesen Artikel und spüren ein klein wenig dieser Faszination meines Berufes.
Und zum Schluss verrate ich Ihnen, was aus dem Stück Palladium entstanden ist: